Vanille, abgeleitet von der Orchideenart Vanilla planifolia, hat eine reiche Geschichte, die bis zu den alten mesoamerikanischen Zivilisationen zurückreicht. Ursprünglich angebaut von den Totonaken im heutigen Mexiko, wurde Vanille von den Azteken entdeckt, die sie verwendeten, um ihre Kakaodrinks zu aromatisieren. Mit der Ankunft der spanischen Eroberer im 15. Jahrhundert wurde Vanille an europäischen Höfen eingeführt, wo sie schnell als exotisches und kostbares Gewürz populär wurde. Jahrhundertelang war die Vanilleproduktion auf Mexiko beschränkt, aufgrund der komplexen Bestäubung durch die einheimischen Melipona-Bienen. Es dauerte bis zum 19. Jahrhundert, bevor eine Methode für die manuelle Bestäubung entwickelt wurde, was den Anbau von Vanille in anderen Teilen der Welt ermöglichte, wie zum Beispiel in Madagaskar, das heute der größte Produzent ist. Vanille ist nicht nur wegen ihres süßen und samtigen Aromas beliebt, sondern auch wegen ihrer vielseitigen Anwendungen in Lebensmitteln, Parfümerie und Medizin.